Sind die Eigenschaften, die man mitbringt und das was einem Spaß macht auch die Eigenschaften, die im Beruf Polizei gefordert sind? Die Fähigkeiten, die der Beruf verlangt, hängen natürlich von der Aufgabe ab die erfüllt werden muss. Welche Aufgabe hat die Polizei also?
Allgemeine Anforderungen, Vorteile und Nachteile der Polizei
Was machen die da?
Die Polizei – das „ausführende Staatsorgan“ – hat eine klare Hauptaufgabe: Das Recht (Gesetz) innerhalb der Gesellschaft durchsetzen.
Dabei agiert sie sowohl präventiv, als auch repressiv. Präventiv bedeutet, dass etwas getan wird um eine Straftat oder Gefahr zu verhindern. Das kann ein Platzverweis sein, bevor ein Randalierer Schaden anrichtet. Das kann auch das Entwaffnen von Personen bedeuten, bevor diese jemanden verletzen.
Unter die repressiven Aufgaben hingegen fällt die Strafverfolgung: Das sind alle Maßnahmen nachdem eine Straftat stattgefunden hat. Beispiele sind Ermittlungen, Beweismittelsicherung und Vernehmungen.
Um das Recht durchzusetzen, hat der Polizist berufsbedingt sehr viel Kontakt zu anderen Menschen und gerät bei der Gefahrenabwehr oder Strafverfolgung in schwierige Konflikte – körperlich, psychisch und moralisch.
Anforderungen
Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen
Um seine Aufgabe zu erfüllen, darf sich ein Polizist nicht so schnell einschüchtern lassen und muss sich seinem Gegenüber auch entsprechend durchsetzen können.
Beispiel Die Polizei greift bei häuslicher Gewalt ein, möglicherweise ist ein Ehemann gewalttätig gegenüber seiner Frau geworden. Der Beamte muss selbstsicher und bestimmt auftreten, denn kleinlaut und zurückhaltend wird er nicht besonders ernstgenommen. Im schlimmsten Fall wird die Ansprache des Polizisten einfach ignoriert.
Gute Umgangsformen
Als Vertreter des Staates erfüllt der Polizist eine Vorbildfunktion. Der Bürger zahlt den respektvollen Umgang in gleicher Weise zurück, was die tägliche Arbeit des Polizisten erleichtert.
„Personenkontrolle! Ausweise raus, aber zackig!!“ – Ein Polizist, der normale Bürger auf diese Weise anspricht, löst mit seinem unhöflichen Auftreten Widerwillen aus. Die Beteiligten kooperieren nicht besonders gerne. Wie soll ein Polizist mit einem solchen Verhalten als Autoritätsperson und ein Vertreter des Rechts annerkannt werden?
Sozial anpassungsfähig
Der Polizist kommt mit unterschiedlichen sozialen Schichten in Berührung und sollte sich entsprechend anpassen können. Das bedeutet keinesfalls, dass sich der Beamte im sozialen Brennpunkt wie die Axt im Walde verhalten soll oder beim Zusammentreffen mit einem Politiker plötzlich das Monokel zückt. Es geht keinesfalls darum sich anzubiedern.
Gemeint ist, dass der Polizist sich dem Bürger gegenüber klar ausdrücken kann und auch eindeutig versteht, was ihm der Bürger mitteilt. Ebenfalls damit gemeint ist die Fähigkeit abschätzen zu können was vom Gegenüber zu erwarten ist. Die Personenkontrolle eines betrunkenen Randalierers birgt wahrscheinlich mehr Gefahren – z.B. einen körperlichen Angriff – als die Fahrzeugkontrolle einer Großmutter, die ihren Pudel spazieren fährt.
Innere Distanz und Objektivität
Zwar ist es nicht an der Tagesordnung, doch ein Polizist erlebt Situationen, die belastend sind. Er trifft bei Gewalttaten oder Verkehrsunfällen auf verletzte Mitmenschen. Er öffnet Wohnungen bei Verdacht auf verstorbene Mieter und auch Todesnachrichten werden von Polizisten überbracht.
Es ist natürlich wichtig, dass ein Polizist Einfühlungsvermögen in diesen Situationen beweist und es ist auch normal, dass solche Situationen den Beamten nicht kalt lassen. Der Polizist muss jedoch eine innere Distanz aufbauen, um die polizeiliche Funktion vor Ort wahrzunehmen. Es gilt mit klarem Kopf zu handeln, statt aufgewühlt falsche Entscheidungen zu treffen.
Beispiel Als Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall könnten die Rettungsmaßnahmen falsch oder unvollständig angewendet werden.
Da ein Polizist unbedingt objektiv bleiben muss, hilft auch hier die innere Distanz. Persönliche Meinung oder Anschauungen bleiben außen vor.
Überwindungsfähigkeit
Polizisten kommen in direkten Kontakt mit Gewaltopfern, hilflosen Menschen und Tatverdächtigen. Menschen können stark bluten, im Dreck oder Erbrochenem liegen und Tatverdächtige müssen gründlich durchsucht werden.
Polizist sein ist oft kein Schreibtischjob und in den genannten Situationen besteht direkter physischer Kontakt mit diesen Menschen. Dazu gehört dann manchmal eine gewisse Überwindungsfähigkei.
Situationen schnell und richtig einschätzen
In einigen Situationen muss deeskalierend eingegriffen werden, wohingegen in anderen Situationen Gefahren für Leib und Leben nur noch durch die Anwendung von Gewalt entschärft werden können. Eine Situation richtig einzuschätzen und schnell zu reagieren ist hier wichtig.
Voraussetzung Fitness
In der Ausbildung und im Beruf wird besonders Wert auf die körperliche Fitness gelegt. Die Länder und der Bund prüfen die Leistungsfähigkeit der Bewerber durch Sporttests oder setzen Bescheinigungen wie bspw. Sportabzeichen voraus. Die Gründe sind klar: Der Beamte gerät berufsbedingt in körperliche Auseinandersetzungen, muss Täter verfolgen oder hilflose Menschen tragen und stützen. In diesen Momenten muss er seine körperliche Leistung abrufen können.
Fitness erhalten
Um die Fitness während des Berufslebens zu erhalten und zu steigern, unterstützt die Polizei den Beamten durch Dienstsport und Weiterbildungsmaßnahmen.
Sport in der Freizeit
Auch Sport auf freiwilliger Basis wird von der Polizei unterstützt. Das Angebot ist natürlich jeweils unterschiedlich, aber einige Beispiele für angebotene Kurse sind:
- Fußball
- Tennis
- Schwimmen
- Rückenschule
- Zusätzliche Kurse zu Eingriffstechniken
- Zumba
Bei Stellenausschreibungen und Anforderungsprofilen wird oft erwähnt, dass der Bewerber team- und kommunikationsfähig sein muss. Dieser Begriff ist genau so schwammig, wie aber auch wichtig. Deswegen brechen wir den Begriff für einen Polizeibewerber wie folgt herunter:
Verlässlichkeit
Bei der täglichen Arbeit schützen sich Polizisten gegenseitig, in dem sie im Team agieren. Es ist absolut notwendig, dass auf jeden Kollegen Verlass ist. Einzelkämpfer sind ungeeignet für die Polizei.
Integrationsfähig und kontaktfreudig
Sei es auf Streife, bei auswärtigen Einsätzen, dem Schutz von Demonstrationen, Fortbildungen, Fußballspielen oder auf der Wache: Der Polizisten verbringen viel Zeit zusammen innerhalb der Dienstgruppe. Deswegen ist es wichtig sich gut in soziale Gruppen integrieren zu können.
Konfliktfähig
Spannungen zwischen Kollegen sind bei dauerhaftem Kontakt unvermeidlich und auch normal. Diese sollte man verkraften und auf vernünftige Art klären können.
Die Anforderung team- und kommunikationsfähig zu sein ist für viele Leute ein starkes Argument für eine Bewerbung bei der Polizei: Es gibt oft ein starkes Gruppengefüge und Freundschaft statt Anonymität.
Objektiv und professionell
Als Polizist tritt man nicht als Privatperson auf, sondern vertritt den Staat. Deswegen muss objektiv, sachlich und nach geltendem Recht gehandelt werden. Persönliche Meinungen („Ampeln? Sowas überflüssiges!“) und Vorurteile sind fehl am Platz.
Integer
Ein Beamter muss unbestechlich sein, um ohne Vorbehalt das Recht durchsetzen zu können. Er kann nicht “für Freunde ein Auge zudrücken”.
Juristisches Wissen
Um das Gesetz durchzusetzen, muss der Polizist das Gesetz natürlich auch kennen. Deswegen wird in der Ausbildung und dem Studium ein breites juristisches Wissen vermittelt. Einem Bewerber muss klar sein, dass Theorie und Recht fundamentale Bausteine des Berufes sind.
Nachteile im Polizeiberuf
Vorteile im Polizeiberuf
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